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Landesverein für Höhlenkunde
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Der Murmeltierschacht (Kat.Nr. 2836/239) auf dem Tannebenstock

Diese 2004 entdeckte Schachthöhle bildete im Jahre 2005 wohl einen Schwerpunkt in der Forschung im Bereich des Moosschachtes. Die Annahme, dass sich hier ein weiterer Zugang zu den weit verzweigten Räumlichkeiten des Moosschachtes befindet, war der Anlass für eine weitere Grabungskampagne der Forschergruppe um den Autor. Gemeinsam mit der Hauptgruppe bestehend aus Ingrid Kusch, Monika Messner, dem Obmann des Landesvereines Erich Oswald und zahlreichen Kollegen (insgesamt 20 Mitarbeiter) gelang es bis jetzt in 56 Arbeitseinsätzen rund 23 Tonnen an Sedimente und Bruchschutt aus dem über 20 m langen aber völlig verschlossenen Zugang zur eigentlichen Höhle zu entfernen. Bei diesen Grabungsarbeiten wurde ein offener Höhlenteil gefunden, in dem sich - gleich wie im Moosschacht - starke Schwemmsandablagerungen befanden. In diesen waren Hunderte fossile Knochen von Murmeltieren eingebettet, die geborgen wurden und an die Universität Wien an Frau Dr. Martina Pacher zur Bearbeitung weitergeleitet worden sind. Es ist zu erwarten, dass dieses Knochenmaterial etwa zeitgleich mit jenem aus dem Moosschacht ist.

Auch im Jahr 2006 wurden die Grabungsarbeiten im Murmeltierschacht fortgesetzt. In weiteren 14 Arbeitseinsätzen konnten wieder einige Tonnen an Sedimenten aus der Höhle entfernt werden. Seit dem Jahre 2004 wurden 64 Arbeitseinsätze in dieser Höhle durchgeführt an denen insgesamt 26 Personen vom Landesverein für Höhlenkunde in der Steiermark, dem Verein für Höhlenkunde "Höhlenbären"; dem Karst- und höhlenkundlichen Ausschuß Vorarlberg sowie Studenten und Lehrpersonal mehrerer Institute der Karl-Franzens-Universität Graz teilnahmen. Die Kerngruppe bestand 2006 aus vier Personen: Dr.Heinrich und Ingrid Kusch, Monika Messner und Erich Oswald, weiters waren noch Peter Holl, Markus List, Wolfgang Voller, Gregor Schöngruber und Gintare Siaulyte an den Grabungsarbeiten beteiligt. Bis Ende 2006 konnten über 28 Tonnen Steine, Lehm und Schwemmsand aus der über 20 m langen Höhle entfernt werden. Die Forschungen im Murmeltierschacht in den Jahren 2005 und 2006 erbrachten insgesamt 508 Reste vom Murmeltier, die mindestens 20 erwachsenen und 14 juvenilen bis subadulten Tieren zugeschrieben werden können. Die wissenschaftliche Untersuchung des Knochenmaterials erfolgte durch Frau Dr. Martina Pacher (Universität Wien) und die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift "Die Höhle"; 58. Jahrgang / 2007 in einem Gesamtbericht dokumentiert. Die radiometrische Datierung wurde aus den Mitteln der Quartärkommission der Österreichischen Akademie der Wissenschaften finanziert. Die paläontologische Bearbeitung erfolgte im Rahmen des EU-Projektes AlpiNet Culture 2000 und die Kulturförderung des Landes Niederösterreich Projekt: LNOE0038.

Dr. Heinrich Kusch

Grabung Murmeltierschacht
Grabung mit den Vorarlberger Kollegen im Frühjahr 2005, die in einem zweitägigen Arbeitseinsatz mehr als 2 Tonnen Material aus der Höhle entfernten. (Foto: Ingrid Kusch)"
Einstiegsschacht
Der 6 m tiefe Einstiegsschacht, der ursprünglich vollständig mit Sedimenten und Bruchschutt verschlossen war. (Foto: Monika Messner)
Erstbegehung
Dokumentation der Erstbegehung der neu geöffneten Fortsetzung der Höhle. Im Vordergrund sind die starken Schwemmsandablagerungen erkennbar, die mit grosser Wahrscheinlichkeit auf eine frühere regionale Katastrophe Überschwemmung?) zurückzuführen sind. Solche Einlagerungen sind auch im Moosschacht (Meterhoch) in den höher gelegenen Höhlenteilen anzutreffen. (Foto: Ingrid Kusch)
Freilegungsarbeiten
Arbeitsszene im Rahmen der Freilegungsarbeiten vor der Einstiegsöffnung des Murmeltierschachtes. (Foto: Heinrich Kusch)
Materialtransport
Aufwendiger Materialtransport der schweren Kübel durch die Höhle bis zum Schachtgrund der Eingangsöffnung. (Foto: Heinrich Kusch)

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